In diesen Tagen sage ich nicht viel, halte nur dich fest, stimmlos. Jedes Wort, das ich jemals geäußert habe, ist irgendwo da draußen in der Luft, hilflos. Mein Mund fühlt sich seltsam an, wenn ich spreche, gedankenlos. Ich schätze, was ich meine, ist, dass ich lieber nicht mehr erklären würde. Die Welt ist so ein Chaos. Alles, was Sinn macht, wickelt sich um deinen Oberkörper, wie eine Rebe- ähnlich, schlangenartig, nach oben kletternd für die Aussicht. Du, starr, stoisch, hast alles überstanden, streckst dich mit jedem Sturm höher, wächst breiter und gesegneter. Verflochten, unser kleines Ökosystem gedeiht auf tiefer Intuition, kabellos. Du musst nichts artikulieren. Du musst hier in dieser privaten Wildnis nichts übersetzen. Halt einfach den Himmel für mich hoch. Halt mich einfach. Nur weil wir es Liebe nennen, heißt das nicht, dass es nicht Überlebensinstinkt ist. Immergrün. Endlos.
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