Analyse der Rede von Powell auf der Jackson Hole-Konferenz: 1. Der Ton der wirtschaftlichen Lage Arbeitsmarkt: Oberflächlich ausgewogen, aber in Wirklichkeit besorgniserregend. Der Rückgang der Einwanderung schwächt das Angebot, sodass ein langsames Beschäftigungswachstum weiterhin eine niedrige Arbeitslosenquote aufrechterhalten kann. Doch dieses "fragile Gleichgewicht" bedeutet, dass bei einem Rückgang der Nachfrage die Beschäftigung schnell verschlechtern könnte. Inflationstrend: Zölle führen zu einem Anstieg der Wareninflation, aber insgesamt bleibt sie nahe dem Ziel. Das Risiko besteht darin, dass politische Schocks in "erwartungsgetriebene Sekundärinflation" umschlagen könnten. → Dies zeigt, dass die Federal Reserve in einer "Zwickmühle" steckt: Übermäßige Straffung könnte die Beschäftigung schädigen, während zu schnelle Lockerungen die Inflation erneut anheizen könnten. 2. Logik der Anpassung des politischen Rahmens Das AIT von 2020 richtete sich an eine Welt mit "niedriger Inflation + niedrigen Zinsen"; Die Realität von 2025 ist eine Welt mit "hoher Inflation + hohen Zinsen"; Daher hat die Federal Reserve das AIT zurückgezogen und ein flexibles Inflationszielsystem wiederhergestellt, das stärker auf die Verankerung der Erwartungen abzielt, anstatt "kompensatorische Übertreibungen" zuzulassen. Das ist gleichbedeutend mit der öffentlichen Anerkennung, dass der Rahmen von 2020 in der Post-Pandemie-Ära nicht mehr zeitgemäß ist. 3. Subtext und Marktimplikationen Der Leitzins ist näher an neutral: Das bedeutet, dass der Zinserhöhungszyklus vollständig beendet ist, aber eine Zinssenkung erst bei einer Verschlechterung der Daten eingeleitet werden kann. Der Zollschock wird als "einmalige Preiserhöhung" definiert: Die Federal Reserve beabsichtigt nicht, aufgrund von Zöllen sofort zu straffen, es sei denn, die Erwartungen entgleisen. Rückgang des Arbeitskräfteangebots: Deutet darauf hin, dass das potenzielle Wachstum der USA sinkt, und der langfristige neutrale Zinssatz (r*) könnte höher sein als in den 2010er Jahren. 4. Investitions- und Marktimplikationen US-Staatsanleihen: Die Zinsen sind bereits hoch, der Spielraum für einen weiteren Anstieg ist begrenzt; aber die "Erhöhung des neutralen Zinssatzes" bedeutet, dass der langfristige Zinsmittelwert nicht mehr so niedrig ist wie in den 2010er Jahren. US-Aktien: Stehen unter Druck durch eine verlangsamte Konsum- und steigende Zollkosten, Unternehmensgewinne könnten unter Druck geraten. US-Dollar und Bitcoin: Der Dollar bleibt kurzfristig aufgrund der hohen Zinsdifferenz stark, aber wenn sich die Beschäftigung plötzlich verschlechtert, wird der Markt schnell auf die Erwartung von Zinssenkungen umschwenken; Bitcoin hingegen reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen der Liquidität.
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